Wanderbericht 22.08.2023

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Zülpich – drinne un drusse
Rundwanderung ca. 12 km; WF: Johannes Selbach

Zülpich und das Zülpicher Umland weisen eine über zweitausendjährige Geschichte auf, in denen beide immer wieder vom Menschen an seine Bedürfnisse angepasst wurden.

Das Thema aufgreifend wanderten wir zu zehnt mit Start am Kölntor außerhalb der alten Stadtmauern durch das Areal der Landesgartenschau 2014 und um den Zülpicher See bis hinaus nach Lövenich und in die Zülpicher Börde. Dann ging’s am See entlang zurück ins Ortszentrum. Einzelne Stationen waren unterwegs Anlass für mehrere Rückblicke, die mit der Entstehung Zülpichs als römische Siedlung Tolbiacum am Schnittpunkt wichtiger Fernstraßen begannen.
Ende des 14. Jahrhunderts konnte sich der Kölner Erzbischof und Kurfürst gegen den Grafen von Jülich durchsetzen und Zülpich in seinen Machtbereich integrieren. Stadtmauer und kurkölnische Landesburg wurden ausgebaut. Beide prägen noch heute die Kernstadt und werden seit der Landesgartenschau 2014 durch den Park am Wallgraben dekoriert.
Die Umgebung Zülpichs ist flache, durch Wärme begünstigte, lössbedeckte und sehr fruchtbare Börde-landschaft. Das heutige Landschaftsbild entwickelte sich durch Rodung von Wäldern für die landwirt-schaftliche Nutzung, insbesondere im 19. Jahrhundert für den Zuckerrübenanbau. 1952 begann der Braunkohlenabbau vor den Toren Zülpichs und nach dem Ende der Braunkohleförderung im Jahr 1969 wurde ein Restloch geflutet. Es entstand der Zülpicher See, dessen heutige Infrastruktur für die Landes-gartenschau 2014 umgestaltet wurde. Im Bereich des rückseitigen Ufers ist noch heute stellenweise reiner Löss zu finden, der weder dem Braunkohletagebau noch dem Ackerbau zum Opfer gefallen ist.
Nach Rückkehr in die Kernstadt war letzte Station der Chlodwigbrunnen, der auf Chlodwigs Sieg gegen die Alemannen in der Schlacht bei Zülpich verweist. Chlodwig machte um 500 n Chr. Paris zur Hauptstadt des Frankenreiches und gilt in der französischen Geschichtsschreibung als eine der bedeutendsten Figu-ren in der Geschichte Frankreichs, was eine Marmortafel aus napoleonischer Zeit in der Krypta von St. Peter belegt, die wiederum 1911 Kaiser Wilhelm II bei seinem Besuch Zülpichs sehr verärgerte.
Für den Abschluss der nicht nur temperaturbedingt anstrengenden Tour suchten wir uns das Café Tolbi-acum aus, wo wir freundlich aufgenommen und gut bewirtet wurden.

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